Barbara Knoglinger
Es war Ende März und ich befand mich immer noch in Deutschland, da die Einreise nach Österreich nicht möglich war. Die Pandemie breitete sich weltweit aus, die Maßnahmen wurden weiter verschärft, die Schreckensmeldungen rissen nicht ab. Wie gelähmt verfolgte ich die Geschehnisse, man hatte das Gefühl sich in einem surrealen Film zu befinden. Im März sollte hier am Bodensee die Ausstellung „GRÜN“ in der „Galerie Überlingen“ stattfinden, an welcher auch ich teilnahm. Wir konnten keine Vernissage machen und waren sehr enttäuscht darüber, aber die Galeristin stellte die Bilder online. Und das kam gut an, sie verkaufte auch, unter anderem ein Bild von mir – ein SEGEN ?
Ich ging in dieser Zeit viel hinaus in die Natur und fotografierte….Die Diskrepanz zwischen der wunderschönen Natur im Frühling, der ungewohnten Stille und Einsamkeit einerseits und dann den ausgestorbenen Städten und Schreckensmeldungen in den Medien andererseits war erschreckend!
Ich hatte das Gefühl, jetzt alles noch intensiver zu erleben, noch wacher und offener zu sein für all die Schönheiten in der Natur. Braucht es dazu solch eine Katastrophe, um bewusster zu leben, um dankbar zu sein für alles? Und werden wir daraus lernen? Wird sich nach der Krise auch etwas ändern, in unserer Lebensführung? Unseren Ansprüchen? Braucht es ein unbegrenztes Wachstum ins Unendliche? Noch mehr Luxus? Oder lernen wir aus der Krise, uns aufs Wesentliche zu konzentrieren, auf das, was wirklich zählt.! Das waren so die Gedanken, die mir jetzt durch den Kopf gingen.
Wenn ich nicht draußen war, malte ich in meinem Atelier, ununterbrochen, fast jeden Tag, viel anderes war ja in der Zeit der Quarantäne nicht möglich.
Ich konnte mich intensiv auf meine Arbeit konzentrieren und erfuhr das als etwas sehr Positives. Ich kam so richtig in Fluss beim Malen, Vieles, was mich jetzt beschäftigte, Gesehenes und Erlebtes, wollte ja verarbeitet werden! Also doch kein unSegen?
Irgendwann werden wir Künstler unsere Kunst auch wieder life präsentieren können, und dann gibt es viel zu sehen!
Es ist die Kunst, die diese Zeit unvergesslich machen wird!
Und dann, mitten im strengsten Lockdown, konnte ich wieder zwei Ölbilder, die ich online verschickt hatte, verkaufen. Ölbilder, die ich erst vor kurzem mitten in der Krise gemalt hatte. Welch ein SEGEN!
Ende April konnte ich dann endlich nach Krems fahren. Die Maßnahmen wurden gelockert, einiges war wieder möglich. Ölfarben hatte ich nicht mit dabei, dafür aber meine Fotoausrüstung. Und auch hier war ich viel draußen unterwegs, ich besuchte meine Lieblingsplätze in der Wachau, an der Donau …. und fotografierte. Daneben beschäftigte ich mich mit älteren Fotografien, bearbeitete und ordnete sie…
Das Ergebnis meiner Arbeit in Krems kann ich jetzt hier online präsentieren!
Diese Zeit der Krise war für mich trotz aller Angst und Isolation auch eine positive Zeit der Stille, des Rückzugs und der Reflektion und der fruchtbaren Arbeit, und ich muss sagen: kein unSegen. Wir haben gelernt, dass die Welt auch ganz anders sein kann als bisher vorstellbar!
Jetzt hätten wir die Chance, in vielen Bereichen etwas zu ändern – eine Krise ist immer auch eine Chance für Veränderung – und in diesem Sinne kein unSEGEN .
„Die blaue Stunde 1“ , 2014, Fotografie auf Acrylglas, 75 x 50cm
Zum Verkauf:
· Druck: 480.- Euro
„donau I“, 2020, Fotografie auf Acrylglas, 75 x 50cm
Zum Verkauf:
· Druck: 480.- Euro
„donau II“, 2020, Fotografie auf Acrylglas, 75 x 50cm
Zum Verkauf:
· Druck: 480.- Euro
„eine sommernacht“, 2019, Fotografie auf Acrylglas, 75 x 50cm
Zum Verkauf:
· Druck: 480.- Euro
„out of my window“ , 2020, Fotografie auf Acrylglas, 75 x 50cm
Zum Verkauf:
· Druck: 480.- Euro