kognition und - oder intuition
Pius Litzlbauer in Waidhofen/Ybbs lebender Ausnahmekünstler und Pädagoge stellte sein Wirken von Anfang an mit unkonventionellen Techniken in Zusammenhang. Besondere Freude und künstlerische Arbeit bereitete ihm die Umsetzung von Kunst mit modernsten Techniken seiner Zeit. Video und Computer halfen mit, seine Ideen in prachtvolle Bilder umszusetzen. Und einmal hatte ihn die Zahl Pi so fasziniert, daß er begann diese „unendliche Zahl“ in „endliche Bilder“ umzusetzen.
Begeistert von der schnellen Entwicklung der neuen Medien, versucht Litzlbauer mit Computer und digitalen Druckverfahren seine bildnerischen Ideen zu verwirklichen. Dabei entstehen Serien von Grafiken, bei denen neue formale Methoden der Bildkomposition erprobt werden.
In der ersten Serie von 106 Grafiken wurden die ersten zehntausend Nachkommastellen der Kreiszahl PI grafisch dargestellt. (Einige Arbeiten aus diese Serie werden in der Ausstellung präsentiert).
Jedes Bild hat einen eigenen grafischen Zifferncode, der die Dezimalstellen von PI in einem quadratischen Raster ersetzt. Es entstehen Muster, die niemals zu einem Ornament erstarren, sondern vielmehr ein munteres Eigenleben führen. Asymmetrien, Verdichtungen und vor allem optische Phänomene des räumlichen Sehens spielen dabei eine Rolle.
Pius Litzlbauer, PI_108 10824-11024, 120 x 120 cm, Dogitaldruck auf Folie, 2017
Dalia Blauensteiner, - aus dem Zyklus REISE, 100 x 130 cm, Öl auf Leinwand, 2019, Detail
Dalia Blauensteiner, aus Litauen stammende und seit 2003 in Krems lebende Künstlerin, Galerie Kuratorin, die in ihren Zugängen zur Kunst seelische und intuitive Kräfte einsetzt und damit bildet mit dem Pius Litzlbauer sehr spannendes kreatives Duo. Kann Kunst konstruiert werden? Die Systemtheorie der Kognition in den 1960er Jahren den Geist als den eigentlichen Prozess des Lebens definieren; zusammen gefasst könnte man so schreiben „to live ist to know“. Wie? Mit Versand konstruiert, oder aus tiefen Wissens der Seele, sozusagen „mit der Seele gemalt“. Wenn die Kunst alles darf, wie Kunstkritiker lautstark fordern, dann darf sie auch einfach nur schön sein.